Der Weg ins Winterlager

Heute geht die Reise in Hamburg zu Ende, wo ich ein Winterlager gefunden habe und hoffentlich mal eine Werft, die in den 8 Monaten auch das macht, was vereinbart wird. Ab Esbjerg bin ich nun alleine unterwegs gewesen.

Robben und Seelöwen vor Esbjerg

Wie geht das denn, haben viele gefragt. Ja jeder wird das wohl ein bisschen anders machen. Ich fange damit an etwa 3-5 Wetterberichte zu studieren und fahre nur bei Wind unter 6 bfts hinaus, an Besten wären 3-4 bfts, also so um die 14 kn. Dann sollte der Wind aus der richtigen Richtung kommen und möglichst wenig Regen mitbringen. Dann kanns losgehen: Brot schmieren mit Käse oder Schinken, 3 Gelbe Rüben, ein paar Trauben waschen, 3 Riegel Schokolade und eine kleine Apfelsaftschorle vor den Niedergang stellen. Die Seekarte auswendig lernen einschließlich alle Möglichkeiten im neuen Hafen zum Anlegen. Instrumente einschalten und prüfen. Zielpunkt im Kartenplotter eintragen, Motor anlassen. Alle nicht dringend notwendigen Fender und Festmacherleinen abbauen und aufräumen. Foto bereit legen. Windfahnensteuerung einsetzen. Einmal ums Boot gehen und alles kontrollieren. Rettungsweste anlegen, Leinen lösen und in die Mitte des Hafenbeckens fahren. Beim langsamen Kreise ziehen die restlichen Fender und Festmacher abbauen und aufräumen, dann geht’s hinaus. Draußen ist dann das entsprechende zum Segel setzen, wer mitgefahren ist weiß das ja. Wenn alles frei ist (keine Betonnung und kein Schffsverkehr) setze ich die Windfahnensteuerung in Betrieb und es geht die nächsten Stunden gemütlich dahin.

rauschende Fahrt bei 4 bfts

So bin ich von Esbjerg nach Sylt gekommen.

Sylt (am Ellenbogen)

Nach einem Tag Pause dann nach Wittdün auf Amrum. Dort ist die Einfahrt etwas haarig, denn sie ist ziemlich schmal und nur mit einem Wald von Pricken gekennzeichnet, die erst alle an Steuerbor liegen müssen, dann fährt man mittendurch und am Schluss liegen sie an Backbord. Das ist ziemlich verwirrend, denn man weiß nicht, ob sie nicht dieses Jahr mal anders gesteckt sind. Pricken sind übrigens Reisigbüschel oder abgestorbene Birken die in den flachen Sand gesteckt werden.

Pricken im Watt

Die Fahrt nach Helgoland ging dann flott dahin und ich habe einen prima Platz im Hafen gefunden. Auf Helgoland muss man dann natürlich Whiskey einkaufen und Knieper (große Krebsscheren) essen. Für das hatte ich auch genug Zeit, denn es war für den nächsten Tag Starkwind und Regenschauer angesagt. So habe ich auch noch das Helgoländer Bad besucht und bin am Samstag ganz entspannt losgefahren.

Helgoland – Hummerbuden (ohne Hummer)

Leider war der Wind etwas schwach und genau von hinten. Dazu eine alte, etwa 2 m hohe Welle von seitlich hinten – so ziemlich das unangenehmste, was man sich vorstellen kann: das Schiff fährt die Welle hoch und dann schneller wieder hinunter. Dabei kippt es von links nach rechts und wieder zurück. Nachdem der Baum wegen dem achterlichen Wind aber ganz gefiert –als seitlich ausgefahren – ist, steigt er fast senkrecht hoch, wenn das Schiff hinunterfährt. Dann fährt der Bug in die nächste Welle, das Schiff bremst ab, der Baum fällt von oben runter und kracht auf die andere Seite, weil kein Wind im Segel ist der ihn davon abhält. Na ja oft kommt das nicht vor, dann fährt man halt den etwas längeren aber sicheren Kurs.

Cuxhaven

In Cuxhaven ist es immer spannend zwischen den großen Frachtern, die laufend ein- und ausfahren hindurch zu manövrieren. Ich bin dann auch wieder bei Heiko im LCF Hafen am Amerika Kai gelandet, wo ich wie ein alter Bekannter begrüßt wurde und gleich zum Fischessen am Abend eingeladen wurde. Die Atmosphäre hier ist einfach einmalig.

Nun geht es mit der Tide noch Richtung Hamburg. Diesmal leider mit Motor, weil der Wind ganz eingeschlafen ist. Dort werde ich wohl erst im Dunkeln ankommen. Auch mal spannend so eine Nachtfahrt auf der Elbe zwischen den ganzen Frachtern und Untiefen hindurch zu manövrieren. Zwischendrin kommt auch mal ein beleuchtetes Hochhaus – also ein Kreuzfahrer – vorbei.

Elbe am Abend

An dieser Stelle nochmals vielen Dank an alle meine Mitsegler. Ich denke es hat allen etwas Spaß und viele ungewöhnliche Erlebnisse beschert. Mir hat es mit allen gut gefallen. Mal sehen, ob sich nächstes Jahr nochmal jemand mit traut. Tschüs denn und ein schönes Winterhalbjahr, euer Matthias.

Nach Dänemark

Bergen

Heute ist der 89. Tag meiner Reise in den Norden. Für die nächsten Tage werde ich für die Fahrt über Sylt, Helgoland und Cuxhaven wohl alleine sein. Wenn das Wetter mitspielt, ist das sicher auch sehr schön. Leider ist der Sommer bisher eher kalt und regnerisch als warm und angenehm.

Am 18.08. bin ich mit Franz und Gisi wieder nach Bergen geflogen und wir haben das Schiff in Hjellestad bezogen. Ein kurzer Trip hat uns natürlich nochmal zurück nach Bergen geführt, der interessantesten Stadt meiner Reise durch Norwegen.

Fischmarkt in Bergen

Der nächste Tag bringt uns hinaus in die vorderste Inselreihe und wir können auch recht schön segeln. Im kleinen Hafen von Brandasund machen wir unter der Brücke fest und steigen auf die Hügel auf die Moorwiesen mit einem großartigen Blick über die Felsenketten in die Weite der Nordsee.

Brandasund

Moorwiesen

Haugesund erreichen wir mitten im Filmfestival. Allerdings kommen wir eher zufällig an den 10 m langen roten Teppich über den aber keine uns bekannten Filmgrößen schreiten. So gehen wir halt selber mal vor und zurück wie alle anderen auch. Abend müssen wir wegen einer Sprengung gegenüber kurz das Boot räumen. Nach einer halben Stunde macht es pups – das wars.

Filmfest in Haugesund

In einer Regenpause fahren wir mit Motor gegen den Wind nach Skudeneshavn und gehen wieder zu Johannes Kaffee trinken und Waffel essen. Er erzählt viel über sein wechselreiches Leben und schenkt auch wieder Kaffee nach. Im Regen laufen wir schließlich wieder zum Boot.

Skudeneshavn

Auf dem Weg nach Stavanger kommen wir an einer Bohrinsel vorbei (mit 2 großen 7000 to Kränen!), die für einen Umbau hierher gezogen wurde. Später flüchten wir noch vor den Unmengen an Kreuzfahrern (2 Stck versperren fast die Hafeneinfahrt. Dafür können wir noch ein bißchen segeln bis wir am Abend in Tanager anlegen. Gisi macht die 3 Makrelen, die ich in Skudeneshavn von einem Fischer geschenkt bekommen habe, als ich gefragt hatte, ob ich einen Fisch bei ihm kaufen kann.

Bohrplattform vor Stavanger

Tananger

Der nächste Tag geht an der grünen flachen Küste entlang. Wir müssen ständig gegen den Wind motoren und kommen wieder nach Egersund. Die Einfahrt in den Sund ist recht interessant und Egersund ein hübsches Städtchen, nur die Läden machen alle um 17:00 Uhr zu, dann ist alles ausgestorben.

Küste

Wieder mal Regen und Gegenwind. Kann der nicht mal normal von Norden oder Westen kommen, wie es sich gehört! Kurz vor Farsund belohne ich uns mit einer recht engen Durchfahrt für die ermüdende lange Fahrt. Im Zick-Zack durch ein Felsenlabyrinth das an der engsten Stelle etwa doppelt so breit ist wie das Schiff.

Farsund

Es ist Sonntag und wir wollen nochmal tanken. Nach einigem Warten holt ein wartender Autofahrer den Tankwart aus dem Bett weil der verschlafen hatte. Nach Mandal können wir richtig segeln bei schönem Wetter!

Kap Lista

Das ist ein richtiger Urlaubsort (der noch voll in Aktion ist).Wir machen uns fertig für die Nacht, denn laut Wetterbericht soll in Skagerrak der Wind mit 4-5 Beaufort von Norden wehen und im Laufe der Nacht abnehmen. Erst Montag Abend wird das Wetter schlechter: es regnet und der Wind dreht auf Süd. Da wollen wir in Dänemark sein, den es wird sich die nächsten 3 Tage dann nicht ändern. Leider kommt es ganz anders.

Start in den Skagerrak

Wir legen um 20:30 Uhr ab um am frühen Nachmittag anzukommen. Sobald wir Norwegen hinter uns gelassen haben verstärkt sich der Wind ständig und die Wellen werden auch immer höher. Mit Mühe können wir die Genua einrollen. Das Großsegel zu bergen erscheint mit wegen der unerfahrenen Mannschaft (die sich langsam nach unten verzieht) zu riskant. Inzwischen ist der Mond die einzige Lichtquelle und es ziehen Wolken auf die langsam auch die Sterne zudecken.Um 1 Uhr verschwindet auch noch der Mond. Die Wellen sind inzwischen auf stattliche 4,50 m angestiegen und rollen ständig von hinten an. Nun es ist so finster, dass ich sie nur spüren kann. Franz beobachtet mich aus der Lucke um einzugreifen, falls etwas passiert. Der Wind hat mittlerweile 8 bfts in Böen gute 9 bfts erreicht. Meine „Eilseeschwalbe“ macht ihrem Namen alle Ehre. Mit 9-10 kn schießt sie durch die Wellen und erreicht manchmal sogar 12 kn. Der Spitzenwert liegt bei 14 kn. Das Adrenalin hält mich wach und ich steure blind durch die Nacht – wenn die Nationalflagge ans rechte Ohr knattert muss ich nach rechts steuern, wenn sie ans linke Ohr knattert nach links. Ein paar Mal schaff ich das nicht rechtzeitig und der Baum knallt auf die andere Seite aber alles hält durch.

Überfahrt

Um 8:30 Uhr nach genau 12 Stunden haben wir die 90 Meilen geschafft und legen in Thyborön in Dänemark an. Ich schlaf erst mal 3 Stunden dann bin ich wieder o.k. Auch Gisi und Franz sind froh, dass alles vorüber ist.

Thyborön

Nach dem Erholungstag fahren wir ein paar Meilen in den Limfjord nach Lemvik. Überall stehen die Vögel im Wasser auf den Untiefen.

Lemvik

Am Mittwoch müssen wir wieder hinaus in die Nordsee und mit Motor gegen Wind und Wellen arbeiten. Wir fahren nach Thorsminde, einem kleinen Fischerhafen hinter den Dünen mit einem Museum zu den unzähligen Wracks, die vor der Küste gestrandet sind.

Anker von einem geborgenen Wrack

Die Fahrt geht weiter entlang der mit alten Bunkern bestückten Sandküste nach Ringköbing.

Sandküste

Dazu kommen wir genau pünktlich durch die Schleuse, die hier nur alle 2 Stunden geöffnet wird. Ringköbing ist ein lebendiger kleiner Ort mit einem guten Fischlokal am Hafen und ein bißchen Kunst überall.

Ringköbing am Hafen

Am Freitag fahren wir noch durch die Schleuse nach Hvide Sande, dem größeren Fischerhafen an der Küste. Immerhin haben wir dann für den nächsten Tag „nur“ noch 52 Meilen vor uns. Diesmal stimmt ausnahmsweise auch der Wetterbericht.  Wir fahren bei raumem Wind mit 4 bfts bei schönem Wetter eine flotte Fahrt nach Süden. Der Windpilot steuert 4 Stunden für uns (nachdem ich ihn eine halbe Stunde justiert hatte).

Esbjerg

In Esbjerg gibt es zum Abschied noch eine leckere Pizza, dann ist der Abschnitt des Törns vorbei. Am Sonntag wird das Boot geputzt, die Wäsche gewaschen, gepackt gekocht und gegessen (Bratkartoffeln mit Lachssoße und Gurkensalat und Rotwein). Dann kommt das Taxi und ich bin wieder allein.

Sognefjord

Nun sitz ich schon wieder im Zug nach Frankfurt, um nach Bergen zu fliegen. Die Woche ist im Flug vergangen und ich habe fast alles erledigen können was ich mir vorgenommen hatte: Besuch bei meiner Mutter, Heizungseinbau, Mieterwechsel, Pläne für eine Industriehalle fertig machen usw.

Tal bei Askvoll

In Askvoll ist Felix mit der Schnellfähre gut angekommen. Nach einem kleinen Mittagessen sind wir in das grüne Tal gewandert, das sich hinter der Stadt zwischen die Berge schiebt. Eine stille Idylle mit ein paar Bauernhöfen und zwei Seen mitten in den grünen Wiesen. Am nächsten Morgen gings dann ohne Wind erst mal Richtung Sognefjord und dann noch ein paar Meilen hinein. Der erste Hafen war durch eine Fischzuchtanlage versperrt. So fuhren wir in den wolkenverhangenen Hoyangerfjord und legten an einem Vereinssteg an. Kurz danach klopfte es am Schiff und eine Deutsch, die hier lebt hat uns den WC Schlüssel gebracht. Der Ort ist rings um ein Aluminiumwerk entstanden (das jetzt den Chinesen gehört) da der Strom hier nix kostet. Ringsum sind Wasserfälle, genügend Nahrung für ein Wasserkraftwerk.

Hoyanger

Der Sognefjord ist im äußeren Teil sehr breit und offen. Ab und zu kreuzen die Fähren und wenn dann noch ein Schiff entgegen kommt ist richtig was los. Im Kartenplotter sieht man die Schiff gut und kann das Zusammentreffen ganz gut abschätzen. Trotzdem ist es immer wieder spannend wie man aneinander vorbei kommt.

Plotter

Fähren

Bei sehr gemischtem Wetter kommen wir nach Fjaerland am hintersten Ende des nördlichen Fjordarmes.

Fjaerland

Das ist ein sogenanntes Bücherdorf. In jedem Haus und teils davor gibt es Regale mit Büchern aus aller Welt, die man tauschen oder kaufen kann.

Bücherdorf

Das Wetter soll ab 14 Uhr wieder schön werden. So leihen wir ein Fahrrad für Felix und fahren erst mal ins Gletschermuseum und dann an den Gletschersee des Boyabreen. Herrlich wie die Sonne ab und zu den Gletscher richtig leuchten läßt.

am Gletschersee

Boyabreen

Der Morgen beginnt wieder ohne Wind mit wenig Regen. Zunächst machen wir uns auf die Suche nach Sprit. Am Nachmittag bekommen wir endlich Diesel an einer einsam gelegenen Tankstelle in einem Seitenarm des Fjords. Nun langts wohl bis Bergen. Wir fahren noch weiter bis Flam am Ende des Aurlandsfjords (jeder Seitenarm des Sognefjords hat seinen eigenen Namen).

Aurlandsfjord

Hier fährt die legendäre Flambahn durch die Berge – ja, es gibt viele Tunnel und einer macht sogar einen ganzen Kringel- bis auf 866 m Höhe. Von dort kann man dann auf Fahrrädern den alten Weg wieder runter fahren. Wir mieten wieder ein Fahrrad für Felix und lassen erst mal den Schwarm der radelnden Zuggäste verschwinden. Gemütlich mit vielen Stopps an den Wasserfällen radeln wir die Serpentinen runter und durch das Tal nach Flam. Unterwegs machen wir Rast bei einer Ziegenfarm und probieren den Ziegenkäse mit dem selbstgebackenen Fladenbrot. Eine Sorte ist braun und sieht aus wie Schokolade.

Radweg nach Flam

Ziegenfarm

Der nächste Tag ist wunderschön – aber wieder ohne Wind! Also motoren wir erst Mal in den Naeroyfjord Richtung Gudvangen, weil er sehr eindrucksvoll sein soll. Er ist auch ganz nett, aber wir drehen vor dem Ende wieder ab und machen uns auf den Weg hinaus. Am Nachmittag landen wir dann in Balestrand einemgrößeren Ort in der Mitte des Sognefjords. Neben einem eindrucksvollen Hotel gibt es einige schöne Villen im „schweizer Stil“ das sind Holzbauten mit verspielten Dächern und Türmchen, die um 1900 entstanden sind.

Heute geht’s bis ans Ende des Fjords und es ist sogar schöner Wind zum Segeln! Wir machen nochmal an einem Steg in Brekke fest. Als Hafen kann man das alles hier eigentlich nicht bezeichnen. Meist muss man Glück haben, wenn man eine Stelle zum Festmachen findet: eine Steinmole mit Autoreifen oder einen wackeligen Schwimmsteg. Der Schwimmsteg hüpft dann bei Wellen an der Bordwand rauf und runter, an der Mole schabt dann das Schiff in den Tiden 1,2 m hoch und runter. Toiletten und Duschen gibt es nur selten, dafür kostet es aber auch nichts.

In zwei Tagen segeln wir bei bestem Wind und herrlichem Wetter nach Bergen. Ein tolles Gefühl, im Schmetterling durch die Inselwelt zu fahren! Es hat auch kaum Welle, nicht mal draußen vor der Insel Fedje, da es ja die letzten Tage keinen Wind gegeben hatte. Die Einfahrt in den Hafen von Bergen ist sehr eindrucksvoll. Durch 3 Kreuzfahrer (auch die Queen Elisabeth liegt hier) und mehrere Versorgungsschiffe für die Ölplattformen zwängen wir uns durch eine kleine Lücke in den Hafen, wo wir fast am gleichen Platz wie letztes Mal wieder fest machen. Beim Inder finden wir auch ein bezahlbares und leckeres vegetarisches Essen. In der Nacht regnet es wieder, hört aber am Morgen langsam auf. So machen wir uns auf den Weg zum Aussichtberg von Bergen. Die berühmte Kabelbahn, die da hinauf führt ist leider von einer 100 m langen Warteschlange belagert. Der Weg ist aber eigentlich auch viel schöner. Er führt zunächst durch ein altes Stadtviertel und dann durch einen Park in dem einem sogar Trolle begegnen können.

bergen

bergen

Trolle

Die letzte Fahrt bringt uns schließlich wieder nach Hjellestadt in den Hafen, der zwar nicht toll aber doch ganz brauchbar für das Parken des Schiffes ist. Außen am Schwimmsteg wartet nun (hoffentlich!) die bird of tu

Rückweg nach Askvoll

Heute ist der erste Tag seit vielen Wochen an dem kein Wölkchen am Himmel ist und die Sonne so richtig warm herunter scheint (seit 4:00 Uhr!). Während ich auf Felix warte, der in 2 Stunden mit der Schnellfähre aus Bergen hierher kommt, kann ich noch ein paar Zeilen schreiben.

Nach einem Tag Alesund im Sonnenschein bin ich in recht trüben Wetter am 25.07. weitergefahren nach Sandshamn.

unterwegs nach sandshamn

Das ist der letzte Hafen vor Stad, dem berüchtigten Westkap. Wind und Welle gegenan hat sich die Fahrt ziemlich hingezogen, besonders weil der Motor so seltsam gerumpelt hat und ich Mühe hatte eine Tourenzahl zu finden wo es erträglich war. In Sandshamn hab ich dann alles untersucht und zwei lose Schrauben am Motorlager gefunden und eine abgebrochene Schraube an der Kupplung. Ich hab alles notdürftig geflickt, denn auf dieser Insel gibt es keine Werkstatt (vermutlich nur 3-5 Einwohner, die aber auch nicht zu sehen sind). Mit einem etwas flauen Gefühl im Magen hab ich dann die Umrundung von Stadt am Donnerstag früh in Angriff genommen. Damit ich wenigstens von der Küste wegkomme wenn der Motor ganz ausfällt, hab ich das Großsegel hochgezogen. Manchmal hat es den Motor sogar etwas unterstützt, auf jeden Fall hat das Boot nicht so sehr in den Wellen geschwankt.

das Kap im Dunst

Erleichtert bin ich in Malöy angekommen, wo mich der Hafenmeister gleich zu einer Werkstatt gebracht hat. Dort hat sich auch einer (Bjärte) gefunden, der sich dem Problem angenommen hat. Nur kurz: nach 2 Tagen Arbeit hat Bjärte den Motor mit neuen Lager versehen, die Kupplung repariert, alle Schrauben festgezogen Ersatzteile besorgt, Spezialschlüssel angefertigt (weil man mit den normalen nicht an alle Schrauben kommt) und wieder alles zum Laufen gebracht! Sensationell!

Malöy

die kaputten Motorlager

Im Fischladen genehmige ich mir daraufhin Schrimps und einen Lachs und vom Markt frische Him- und Erdbeeren.

Abendessen

Brücke von Malöy

Die Weiterfahrt nach Florö ist spannend aber der Motor schnurrt so brav wie noch nie. Ich fahre „außenrum“ d.h. nicht hinter den Inseln sondern an der offenen Nordsee entlang, denn da scheint die Sonne und über den Bergen sammeln sich die schwarzen Wolken. In Florö kauf ich bei einem alten Fischer einen Räucherlachs – natürlich viel zu viel aber lecker.

Hafen in Florö

Es ist Sonntag und es nieselt! Nach 2 Stunden hört es aber auf und die Sonne kommt raus. Ich mach die Leinen los und vor dem Hafen kommt frischer Wind auf. Also Segel setzen und hoch am Wind durch das Felsengewirr. Ich segle extra einen großen Umweg, weil es so wunderbar ist, mit nahezu gleichmäßigem Wind (ca. 14 Kn) unter blauem Himmel mit weißen Wolken dahin zu segeln.

Bilderbuchsegeln im Buefjorden

Adler, der Größere 😉 mit Möwe

Vor dem Sund schläft der Wind wie auf Bestellung ein und ich kann die Segel bergen. Im Sund kreist ein Adler über mir, der immer wieder von Möwen gepiesakt wird. Das bringt ihn aber nicht aus der Ruhe. So nun kommt Felix gleich und es ist wieder Schluss für die nächsten Tage. Das mit dem internet ist hier wirklich eine Katastrophe: manchmal gibt’s gar keins, dann wieder nur wenn man sich im Büro an den Infotisch setzt oder wie jetzt, wo man sich mit allen Daten bei einem Unternehmen anmelden muss, dann 3€ pro Std von der Kreditkarte abbuchen lassen muss usw. – echt vorsintflutlich die Norweger

Askvoll

Alesund 62°28,5`N

im Hafen von Alesund

Nun bin ich wieder allein auf dem Schiff. Dieter ist um 5:25 mit dem Flughafenbus abgefahren und wird bald wieder zuhause in der Wärme sein. Hier ist seit langem wieder einmal blauer Himmel und heftiger Wind. So wird es wohl auch hier einmal etwas wärmer werden. Am nördlichsten Punkt meiner Reise (62°28,5`N) hab ich über 1.400 Meilen hinter mir und es hat alles ganz gut geklappt.

Auf der Insel Runde haben wir vor einer Woche einen Tag Pause eingelegt und nach dem Besuch des kleinen Museums eine Wanderung zu den Vogelfelsen gemacht. Im pfeifenden Wind bin ich an die Felskanten gekrabbelt um ein paar Vögel zu sehen, die weit unten ihre Nester hatten: Bastölpel, Alke, alle möglichen Möven und Papageientaucher. Die hab ich dann auch mit dem Tele versucht zu jagen, aber meist sind sie so schnell in den Höhlen verschwunden, dass nur noch Felsen auf den Bildern waren.

Papageientaucher

da kommt noch einer!

Am 17.07. geht’s nun endlich weiter Richtung Fjord. Die Wolken werden dichter und schließlich nieselt es 2 Stunden, bis wir in Stordal anlegen. Am nächsten Tag kommt der Rest bis Geiranger. Die Wolken hängen in den Bergen und geben dramatische Bilder. Am Ende der Bucht erwarten uns 3 Kreuzfahrtschiffe (die kleinen Hurtigruten noch nicht gezählt!) und wir zwängen uns durch bis zum Anlegesteg. Nach einem Besuch im Fjordcenter mache ich eine kleine Wanderung auf die Höhe und hab einen schönen Blick in den Fjord. Abends ist dann der Spuk vorbei und der Fjord ist wieder leer.

auf der Fahrt zum Geirangerfjord

Gedränge im Geiranger

Jetzt ist es schon fast einsam im Geranger

Am Morgen um 6:00 Uhr ist allerdings der erste Kreuzfahrer mit 3.000 Passagieren schon wieder da. Um 8:30 folgen die nächsten 2 und wir flüchten vor den Massen aus dem Fjord nach Ekornes. Das Freibad neben dem Hafen besuchen wir nicht aber die Duschen sind wunderbar. Auf einen Tipp hin fahren wir in den Hjörundfjord. Schroffe Berge, Wasserfälle und kleine Höfe am Ufer begleiten uns bis ans Ende. Hier finden wir ein historisches Hotel, in dem schon Kaiser Wilhelm jedes Jahr ein paar Tage verbrachte – man kanns verstehen. Die ganze Ausstattung ist wie vor 100 Jahren und wir genießen einen Kaffee mit Apfelkuchen (für 14 €) in den Sesseln im Salon.

Hjörundfjord mit 1.500m hohen Bergen

Hotel Union

Kaffeestube im Hotel Union

Am Samstag machen wir eine kleine Wanderung zu einem See im Tal. Der ist durch einen Felsbruch entstanden, der den Bach aufgestaut hat und 9 Almhütte unter Wasser gesetzt hatte. Durch glasklares Wasser mit kleinen Forellen. Sieht man noch die Fundamente. Am nachmittag segeln wir bei gutem Wind aus dem Fjord, dann kämpfe ich mich 2 Stunden lang durch den Regen bis Hareid, einem „gottverlassenen“ Nest, wo Duschen und WC angeblich ½ Kilometer entfernt sind.

Regen vor Hareid

Am Sonntag kommen wir nach 2 Stunden schönem Segeln in Alesund an. Der Hafen ist so voll, dass wir im Päckchen anlegen müssen. Etwas chaotisch bei starken Windböen von der Seite, aber mit einigen Helfern geht’s gut. Am Montag sind dann doch einige weggefahren und ich bekomme einen guten (allerdings recht schaukeligen) Platz vorne am Steg.

Alesund taucht auf

Blick vom Aksla

Am Montag besteigen wir den Aussichtsberg Aksla mit einem schönen Blick auf die Altstadt. Die berühmten Jugendstilhäusersind ein wilder Mischmasch aus allen möglichen Stilrichtungen, geben aber doch eine ganz nette Atmosphäre. Nun werd ich noch das Schiff putzen (meins – nicht das große links!) und dann wart ich auf besseren Wind. Im Augenblick soll´s noch recht stürmen vor Statt. Am Donnerstag soll dafür kein Wind mehr sein.

Bergen nordwärts

Endlich gibts mal wieder einen vernünftigen internetanschluss hier in Turisteninfo in Runde. So gibts auch wieder neue Nachrichten:

Hafen in Hjellestadt mit der bird of tuvalu

Am 09.07. bin ich mit Dieter wieder zu meinem Schiff geflogen. Schon vom Flieger konnte ich es im Hafen liegen sehen. Gleich am nächsten Morgen sind wir die paar Meilen nach Bergen und hatten einen guten Platz vor den Hansehäusern. In der Stadt und vor allem vorm Schiff pilgern hunderte von Kreuzfahren vorbei, schön in Grüppchen unterteilt nach Arosa 11 oder MeinSchiff 7.

Kreuzfahrerpulk vor dem Hafen

Vor dem Hanseviertel

Am Mittwoch sind wir dem Rummel entflohen und erst mal zur Insel Fedje gefahren (leider kein Wind zum segeln). Der krasse Gegensatz: ziemlich menschenleer, die WC zerstört, das Cafe nur nachmittags geöffnet aber stündlich eine Fähre zum Festland. Im Hafen liegt auch ein kleiner Walfangkutter mit Harpunenkanone, außerdem ist auch eine als Denkmal aufgestellt.

Schnellfähre im Innenfahrwasser (schon die 2.)

Insel Fedje

Weiter geht’s nach Askvoll am Eingang zum Hardangerfjord. Kleiner ordentlicher Hafen, aber im Restaurant gibt’s leider nur Hamburger! So können wir Dieters 3. Enkel noch nicht richtig feiern.

Askvoll

In Kalvaag endlich sind wir an der richtigen Adresse. Offensichtlich das Ausflugsziel Nr. 1 für viele Motorbootfahrer ist das vorzügliche Hafenrestaurant, wo wir das Büffet mit Krustentieren ohne Ende genießen! Am nächsten Tag können wir sogar mal die Segel setzen als wir den Fröysund entlangfahren. Ein ganzes Stück wagen wir es auch mit Spinnacker, der Wind wechselt aber doch sehr, sodass wir ihn bald wieder einholen. Naja immerhin konnte er mal lüften.

Sommerhäuser am Innenfahrwasser

Kein Sommerhaus sondern ein Leuchtfeuer – Stabben Light

Kalvaag

Silda ist unsere letzte Station vor dem berüchtigten Kap von Statt.  Wieder eine herrlich verschlafene Insel, auf der im Sommer 200 Menschen wohnen und im Winter nur noch 10. Ist ja romantisch aber einsam!

In den Sund rein

…und wieder raus

Insel Silda

Am Sonntag haben wir in Selje (am Festland) aufgetankt und sind dann bei idealem Wind in 7 Stunden um Statt herum gefahren. Die Wellen waren mit 1-1,5 m recht harmlos, was Dieter dazu verleitet zu sagen, dass die Warnungen alle übertrieben sind. Nun ich hoffe nur, dass ichs auf dem Rückweg auch so harmlos habe und nicht mit den berüchtigten Grundseen kämpfen muss.

Stattlandet das berüchtigte Kap und Norwegens westlichster Felsen

Segeln vor Statt

Nun sind wir auf der Insel Runde angekommen, der Vogel- und Schatzinsel. Hier ist die südlichste Vogelkolonie (mal sehen ob wir auch welche sehen) und ein Teil des größten Goldschatzes, der hier in einem Wrack gefunden wurde und in einem neuen Museum ausgestellt ist.

Maurangerfjord

Nun bin ich schon eine Woche zuhause und komme doch erst jetzt zum Schreiben!

Bergsee vor der Gletscherzunge im Maurangerfjord

In Rosendal hatten wir gehofft, eine kleine Sonnwendfeier mitmachen zu können. Es war aber absolut nix los. Der Ort blieb den ganzen Abend völlig ausgestorben und später haben 5 Jugendliche  außerhalb ein kleines Feuer am Ufer gemacht, das bald wieder erloschen ist. So sind wir am nächsten Tag nach Leirvik zurück, wo Ernst sofort zu seinem Camper marschiert ist um zu prüfen ob noch alles drin ist. Nachdem er auch mit allen Leuten, die so rumstanden gesprochen hatte, war er etwas beruhigt und alles war in Ordnung. Vreni hat sofort 2 Waschmaschinen gefüllt und die nächsten Stunden gewaschen und getrocknet. Ich habe geputzt und aufgeräumt. Nachdem jeder die Nacht in seinem „Fahrzeug“ verbracht hatte haben wir noch zusammen gefrühstückt und sind dann wieder losgezogen.

Leirvik auf der Insel Stord

Ich habe versucht eine Stunde zu segeln, aber der Wind hat immer mehr gedreht, bis er genau entgegen kam. Dafür hat er bis auf 20 kn zugelegt, damit wurde die Fahrt etwas nass.

Meine Marschverpflegung für einen Segeltag

Am Nachmittag bin ich in Hjellestadt (Hafen vor Bergen) angekommen und habe hier einen guten Platz für die nächsten 2 Wochen gefunden. Das Schiff ist nun innen und außen wieder sauber und gut vertäut. Der Flugplatz nur 10 km weg und mit Buslinien gut erreichbar.

Yachthafen Hjellestad vor Bergen

Einen Tag hab ich mir noch Bergen anschauen können – interessant und teuer! Aber ich werde ja noch öfter hierher kommen um weitere Ecken zu erkunden.

Bergen

Der erste Abschnitt war trotz der Kälte und dem teilweise schlechten Wetter spannend, abwechslungsreich und hochinteressant. Meine Gäste waren alle gut gelaunt und ich glaube, auch ein bißchen begeistert von der Landschaft und dem Segeln. Am 10.07. gehts nun weiter und ich freue mich schon auf die nächsten Abschnitte.

Haugesund

Cafe in Skudenes (es gibt nur Waffeln und Kaffee)

Gunter ist um 10:35 mit der Fähre auf den Heimweg gegangen. Ich putze wieder mal und räume auf bis es um 12:45 Uhr weiter geht. Vor der Insel klart es auf und wird richtig warm! Leider ist kein Wind und ich muss alles mit Motor fahren. In Haugesund ist alles noch etwas provisorisch. Der Steg ist gut, das Waschhaus fehlt und wird erst nächstes Jahr gebaut (Dafür Toiletten im Maritim Hotel – piekfein!). Die Stadt ist ein Durcheinander von neuen langweiligen Bauten und historischen Holzhäusern, na ja kein Flair.

Haugesund

Am Montag bekomme ich endlich wieder Sprit und kann volltanken. beruhigt fahre ich bis Leirvik auf der Insel Stord. Vreni und Ernst haben angekündigt, dass sie mich hier schon treffen wollen und kommen schließlich wirklich an. So können wir noch ein bißl meinen Geburtstag feiern (nachdem Ernst seinen Camper 1 Std lang geputzt hatte). Jetzt hab ich wenigstens jemand, mit dem ich meinen extra mitgebrachten Sekt teilen kann.

Leirvik

Am Dienstag fahren wir einen Kurztrip nach Rosendal zum Eingewöhnen. Schöner leichter Wind, der schließlich ganz einschläft. Im Ort machen wir einen kleinen Ausflug zur Baroniet Rosendal einem Fürstensitz (schönes Bauernhaus) mit einem großen Garten (Kräuter, Gemüse, Blumen und ein bißchen englisch).

Schloss Baroniet Rosendal mit Rosengarten
leider blüht noch nix

Garten in Rosendal

Der Mittwoch beginnt recht trübe und nach einer Stunde regnets auch eine Stunde lang. Doch dann bläst es nur noch entgegen und ich trockne schnell wieder. Süß, wie sich die beiden unter der Spayhood zusammenkuscheln! Die Berge sehen richtig dramatisch aus in den Wolkenschwaden. An einer Landzunge sehen wir sogar zwei Adler auf den Bäumen sitzen! In Lofthus legen wir als einziges Boot an.

Anleger in Lofthus

Wasserfall in Lofthus

Heute scheint die Sonne und es ist richtig warm! Wir fahren erst nach Odda, einem hübschen einfachen Bergarbeiterort ganz am Ende des Fjords. Hier verkauft ein deutsches Paar aus dem Wagen frische Fische am Markt. Richtig lecker die Krabben und die Fiskekaker (Fischbulletten). Sie machen das schon seit 3 Jahren und fühlen sich richtig wohl hier. Herrliche Ausblicke auf den Folgefongletscher und die schneebedeckten Berge begleiten uns. Der Wind – wenn er denn kommt – ist immer gegenan. Wir setzen nur einmal für eine Stunde Segel, damit die Kreuzfahrer von Schiff Aurora was zu sehen haben. Es funktioniert: sie kommen alle auf unsere Schiffseite und fotografieren (500 Fotos in 15 Min!). Am Abend machen wir in Nordheimsund fest und werden gleich zum Bootfest am Wochenende eingeladen.

im Sorfjord

Odda am Ende des Sorfjordes

Obstanbau an den Fjordhängen

Wir machen aber am Freitag nur einen Rundgang um den See zum Wasserfall und schauen uns die Bootwerft an, in der Holzboote restauriert und gebaut werden. Das Treffen der historischen Holzboote (meist kleine Motorboote) am nächsten Tag wäre sicher interessant geworden aber wir wollen ja weiter und das Wetter soll schlechter werden. So fahren wir noch nach Sunndal am Maurangerfjord. unterwegs wechselt der Wind zwischen 2,4 und 34 kn aus den unterschiedlichsten Richtungen. Wir können nur mit Fock immer wieder eine halbe Stunde segeln, dann Motor, dann segeln usw.

historische Holzboote in Nordheimsund

Am Samstag machen wir eine kleine Wanderung 3 Std. an einen Bergsee. Von dort hat man einen tollen Blick auf den Ausläufer des Folgefongletschers – ja der gleiche wie vorgestern, nur von der anderen Seite. Leider fängt ein leichter Nieselregen an und hört auch nicht mehr auf. Nachmittags gehts weiter nach Rosendal. Der Wind ist nur noch unberechenbar und meist entgegen unsere Richtung. Sogar im Hafen haben wir plötzliche Wechsel zwischen 6 und 30 kn Wind. Aber wir liegen sicher und haben auch wieder Diesel bekommen. Also alles klar für die nächsten Tage!

Einfahrt zum Maurangerfjord

Bondhussee mit Ausläufer des Folgefongletschers

Verdens Ende – Das Ende der Welt!

Zuerst noch ein paar Bilder zum letzten Eintrag:

Leuchtfeuer vor Oslo

Wippfeuer in Verdens Ende, Leuchtfeuer für die Fischer

Risör

Bohrinselwerft vor Arendal

Lillesand

Schären

sommerhäuser in den schären

 

Gunter hat mich in Kristiansand gefunden und seine Koje bezogen. Leider wird das Wetter  immer schlechter – eiskalt und Nieselregen! Aber ich bekomme die nächsten 2 Seekarten und sogar zwei gefüllte Gasflaschen!

Kristiansand

Wir fahren trotzdem los und können schließlich auch ganz schön segeln. Das Segelbergen wird allerdings zur akrobatischen Übung, denn Gunter versucht das Boot im Wind zu halten, was aber bei 1,5 – 2m hohen Wellen nicht so einfach ist. Es geht schließlich alles gut und wir können in den Minihafen von Lillehavn einfahren. Das ist ganz schön kompliziert, weil wir durch ziemlich viele Felsen hindurch manövrieren müssen. Der Ort besteht nur aus Ferienhäusern in denen noch keiner wohnt – also alles ausgestorben.

Lillehavn

Der nächste Tag bringt uns nach Egersund. Wir mussten den ganzen Weg mit Motor gegen den Wind und die Wellen fahren und hatten auch noch 2 Regengüsse. Jedenfalls haben wir es ganz gut durchgestanden und hoffen weiter auf wärmeres und trockeneres Wetter!

Auf dem Weg nach Egersund

Am Montag fahren wir wieder gegen den Wind (4 bfts) an der offenen Westküste hoch nach Tananger. Am Schluss können wir sogar noch 2 Stunden segeln! Es wird besser 🙂 Im Hafen liegen die ersten Arbeitsschiffe, die die Bohrinseln versorgen – ein beeindruckender Anblick! Da es außer einem Hummer-Restaurant nix gibt, machen wir unseren Lachs mit Nudeln und Salat selber. Da hat jeder 2 Portionen zum Preis von 1/3 im Restaurant. Der gute Sylvaner dazu wäre sowieso unbezahlbar (etwa 150 € die Flasche).

Bohrinselversorger in Tananger

Heute sind wir nach Stavanger gekommen, die Ölmetropole der Norweger. Überall teure Läden, Kneipen und Restaurants ohne Ende, ein bißl alte Häuser und viele Neubauten. Allerdings haben sie es bisher nicht geschafft, ein vernünftiges Waschhaus für die Gäste hinzustellen. Der Gästehafen ist auch sehr chaotisch, Fähren und Ausflugsboote fahren kreuz und quer und immer wieder tauchen aus dem Nichts starke Wellen auf, die fürchterlich an den Festmacherleinen zerren!

Alt-Stavanger

der Gästehafen

Endlich gehts in den ersten Fjord, den Lysefjord. Beeindrucken die steilen Felsen, die immer enger werden. Am Talende erreichen wir Lysebotn und sind das einzige Boot das dort festmacht. Am nächsten Tag versuche ich mit dem Rad den Kjerag zu erklimmen. Das ist ein 1000 m hoher Berg. ich schaffe aber nur die ersten 5 Kehren auf der Paßstraße, die anderen 22 muss ich schieben. Dann bin ich auf 620 m beim Aussichtsrestaurant, das allerdings zu hat (noch keine Saison). Ich klettere noch auf 825 m über die steilen Felsen – mit Ketten gesichert – dann reichts mir. Ich mach Brotzeit mit Pfefferminztee zwischen den Schneeflecken und lass den Gipfel Gipfel sein. In rasanter Fahrt gehts wieder zurück zum Schiff.

Lysefjord

mein Weg nach oben

angekommen auf 825 m

Abend am Lysefjord (bei 12°C)

Am nächsten Tag fahren wir wieder nach Stavanger zurück. Den Ausflug auf den Preikestolen, die berühmte Felskanzel über dem Lysefjord, habe ich gestrichen und Gunter kann mit seinem Fuss sowieso keine solchen Ausflüge machen. In Stavanger bekomme ich die letzten Seekarten (nochmal 450 €!), die mir bis Alesund noch fehlen. Abends gibts eine Riesenpizza bei Peppe.

Troll

Wir sind in Skudenes angekommen, einem idyllischen kleinen Ferienort mit hübschen Cafes. Gunter fährt morgen mit der Fähre zurück nach Stavanger und zum Flughafen, dann muss ich die nächsten Tage alleine weiterkommen bis ich Ernst und Vreni treffe. Das Wetter soll dann auch besser werden.

Oslofjord

Ich komm wohl doch nicht besonders klar mit dem internet. Jedenfalls ist mein letzter Eintrag verschwunden L !

Mit Silke und Andreas fahre ich nun den Oslofjord wieder hinaus. Zuerst legen wir in Horten an. Wieder ein Fest! Hier ist vor 100 Jahren Hans Fleischer zum ersten Mal über den Oslofjord geflogen und nicth hineingefallen. Daraufhin wurden hier Militärflugzeuge und Schiffe produziert. Jetzt ist alles zum Museum geworden und der Ort ist etwas verschlafen aber schön.

Am 03.06. kommen wir an das Ende der Welt (Verdens Ende) eigentlich sollte hier die Internetverbindung funktionieren, auf die ich seit Oslo hoffe, war aber wohl nicht so.Der idyllische Hafen ist in der Saison hoffnungslos überfüllt. Nun waren nur 2 Boote da. Man kann wirklich kreuz und quer über die Schären klettern und hat immer wieder schöne ausblicke.

Am nächsten Tag sollte es nach Jomfuland gehen, aber die Anlegestellen kamen mir nicht sehr vertrauensvoll und ziemlich flach vor, sodass wir weiter nach Risör fuhren. Das Wetter wird nun zusehends schlechter und kälter. In Risör finde ich endlich einmal einen Fischladen mit ganz frischen Fischen. Am Abend gibt’s dann Lengfisch mit Senfsoße und Salat.

Die kommenden Häfen sind etwas verschlafen und werden wohl erst zur Saison so richtig munter, sind aber sehr idyllisch. Arendal ist noch etwas munterer aber Lillesand ist schon sehr  verlassen. Dafür gibt’s Lachs mit Kapernsoße!

Am 07.06. kommen wir dann schon nach Kristianssand, wo sich meine zwei Hasen wieder verabschieden und Heim fliegen. Gunter kommt und bezieht seine Koje. Es regnet den ganzen Tag (nach Wetterbericht auch die nächsten 3 Tage!) Aber die Sensation: ich bekomme im Propangasladen 2 neugefüllte Gasflaschen! Der mit allem erdenklichen ausgestattete Yachtshop hat auch noch die Karten für die nächsten Wochen.

Helsingör

Endlich habe ich wieder eine internetverbindung und kann wieder ein paar Nachträge zu meinem Segeltörn bringen .In Helsingör sind wir gut angekommen. Die Stadt ist noch etwas verschlafen, das Schloss ganz interessant aber der Thailänder in der Stadt hat ein ganz hervorragendes Essen! Volker ist sogar über die Felsen an den Strand geklettert und hat ein kurzes Bad versucht (bei 12 Grad Wassertemperatur – Respekt!).

Varberg hat auch eine Festung zu bieten und ist unsere erste Station in Schweden. Das alte restaurierte Badehaus finde ich allerdings interessanter. Ein Großeinkauf im Supermarkt füllt unsere Vorratsschränke und leert die Bordkasse. 

Varberg, Festung und Badehaus

Nach einer langen Motorfahrt weil absolut kein Wind aufkommen will, kommen wir nach Göteborg. Die Tankstelle in der Einfahrt ist leider inzwischen geschlossen, also muss ich das auf der Weiterfahrt erledigen (Eine Großstadt ohne Tankstelle!). Unser Platz vor der Oper ist direkt an der Stadtmitte. Nachts und frühmorgens darf man sogar die Duschen und Toiletten in der nebenan liegenden Viermastbark benutzen, die zu einem Hotelschiff ausgebaut wurde. Volker fährt nun wieder zurück und Werner kommt an Bord. Ich wasche und putze dann kanns weitergehen.

Bei gutem Wind und Sonnenschein (echtes Bilderbuchwetter!) segeln wir durch die schwedischen Schären nach Mollösund. In diesem Dorf gibt es sogar 2 Tankstellen an beiden Seiten der Hafeneinfahrt. Nach dem gelungenen Anlegemanöver belohnen wir uns mit einem Abendessen. Ich esse die größten Miesmuscheln die ich je gesehen habe. schmecken aber ganz toll. Sie werden ja auch hier angebaut.

Mollösund

Weiter geht’s durch die norwegischen Schären, mal mit Wind und mal ohne, über vereinsamte Häfen (die Saison beginnt erst am 8.7.) nach Oslo. Der Fjord scheint kein Ende nehmen zu wollen und wir müssen ständige gegen den flauen Wind motoren. Doch endlich sind wir am Ziel und bekommen einen idealen Platz in der Stadtmarina – allerdings auch recht teuer: 350 nkr also etwa 50 €. Wir sind gerade rechtzeitig zum Geburtstag des Königs gekommen und nehmen mit ihm am 31.05. die Parade vor dem Schloss ab. Heute verläßt dann Werner etwas lädiert aber durchaus begeistert, wie er mir versichert, das Schiff und Silke kommt mit Andres für eine Woche. Hoffentlich spielt das Wetter mit. Vor zwei Tagen hatten wir einen Temperatursturz und es hat nur noch 12 Grad – auf See wahrscheinlich nur noch 8-10 Grad.

Anfahrt Oslo mit dem Neubau der Museums für Moderne Kunst und dem Rathaus

Mein Liegeplatz an der Akerbrygge

 

Geburtstag der Königs

Das neue Opernhaus

 

Kopenhagen

Die neue Oper in Kopenhagen

Die neue Oper in Kopenhagen

Windfeld vor Kopenhagen

Klippen vor Klintholm

Volker auf Sturmfahrt

wir glaubens kaum, aber nach all dem Chaos das die Werft veranstaltet hat und die Reparaturen nie ein Ende fanden, ist das neu lackierte Schiff im Werfthafen auch noch angefahren worden! Ergebnis :eine tiefe Schramme, die aber innerhalb einer Woche repariert werden kann. Wir fahren also ziemlich genervt am 16.05 mittags aus dem Hafen, obwohl weder die Luke ordentlich repariert ist, noch der Tiefenmesser oder der Steuerautomat funktioniert und der Lukendeckel beim Öffnen beinahe die neue GPS Antenne abreißt. Die Fahrt nach Gedser in Dänemark wird ziemlich stürmisch. Wir haben 28-38 kn Wind, das sind immerhin 7-8 bfts in Böen auch mal über 40 kn (9 bfts). Am nächsten Tag ist es nicht viel besser, nur halten sich die Böen etwas zurück und erreichen nur noch 38 kn. Es ist ein bißchen anstrengend, gleich an den ersten beiden Segeltagen mit soviel Wind klar zu kommen (besonders beim anlegen!) aber es geht alles gut. Am dritten Tag haben wir den Wettergott endlich geschafft und er bläst überhaupt nicht mehr. So kommen wir überwiegend mit Motor nach Kopenhagen und legen mitten in der Stadt (saueng) in Christiania an. Interessante Stadt, sehr umtriebig und bunt, doch ein Tag reicht uns. Dann gehts weiter nach Helsingborg mit Schoßbesichtigung und hervorragendem Abendessen beim Thailänder auf dem Marktplatz (unbedingt dorthingehen zum essen. In Dänemark gibt es sonst nicht so gutes Essen zu dem Preis!!!). Morgen gehts nun nach Schweden.

In Christiania Hafen von Kopenhagen

In der unabhängigen Republik Christiania

In der unabhängigen Republik Christiania

Na wer wohl?

 

Hinaus in die Freiheit

Endlich geht´s hinaus in die Freiheit!Erst mal muss der Vogel an den Kran und dann geht aufwärts mit den 12 to.und schon ist er im Wasser und hat auch schon seinen Mast gekriegt.alles ist ja noch nicht fertig geworden. Ehrlich gesagt eigentlich ziemlich wenig. Da muss doch wohl noch ein Fachmann ran. Es ist ja noch eine Woche Zeit!

Die Arbeitswoche beginnt

Am 30.04. ist Stefan 31 geworden ,ich bin bald doppelt so alt und mein Vater wäre 100 Jahre alt. An diesem denkwürdigen Tag fange ich an, mein Schiff für den Sommer zu besiedeln.

Die Arbeitswoche beginnt !Noch herrscht wildes Chaos und nix funktioniert. In einer Woche muss ich nun die ganze Elektrik wieder zum Laufen bringen Radar, Logge und Lot reparieren, die Selbststeueranlage und die Heizung wieder einbauen und in Gang setzen und ein paar Umbauten wie die Notpinne, den Fahrradständer und das WC einbauen. Mal sehen, ob dann noch Zeit ist für das Dinghi, die Ankerhalterung und die Solarzellen. Drückt mir die Daumen, denn am 07.05. muss das Schiff ins Wasser (wenn der neue Kran der Werft dann funktioniert) 🙂