Griechenland 1. Teil

Korfu

Korfu

In Griechenland muss man im ersten Hafen einklarieren, obwohl ich ja aus einem EU Land komme. Das geht nur in bestimmten Häfen, wie Gouvia auf Korfu. Der Hafen gehört einem internationalen Konsortium und kostet deshalb 60 €uro. Dazu kommt die Meldegebühr von 45 Euro und 15 Euro Einreisegebühr. Das Billigste war dann das Abendessen im Dorf mit 4 Lammkotelettes, griechischem Salat, ½ kg Retsina (Liter gibt es hier anscheinend nicht) und einen Kaffee für 20 €uro.yachthafen Gouvia

Eigentlich wollte ich mich auf Korfu von der Überfahrt erholen, aber der Hafen war einfach zu teuer und die Überfahrt so sanft gewesen, dass ich gleich nach Mourtos, einem Ankerplatz an der Festlandsküste, gefahren bin. Eine kleine Insel ist dort mit dem Festland über eine Sandbank verbunden und morgens stapfen alle Feriengäste mit Badesachen durch das knietiefe Wasser zur Insel, weil da wohl der schönste Badestrand ist. Außerdem gibt es eine Segel und Surfschule Tauchkurse und noch so allerlei, was sich morgens um mein Boot tummelt.Küste bei mourtos

Morgentrubel am Ankerplatz

Morgentrubel am Ankerplatz

Also ab zur Insel Paxos. So stellt man sich Griechenland vor: eine kleine Bucht mit einem idyllischen Fischerdorf, einigen Tavernen und Läden, ringsum zirpen die Zikaden in den Olivenbäumen. Nur die Bucht ist so rappelvoll mit Jachten, die hier vor Anker liegen, dass man kaum dazwischen durch kommt. Ich hab trotzdem einen Platz gefunden bin aber nachts um ½ 4 Uhr umgezogen, weil mir eine englische Jacht zu nahe gekommen ist, als die ganze Meute sich im Wind um 180° gedreht hatte.

dichtes Ankerfeld - enger geht nicht

dichtes Ankerfeld – enger geht nicht

Paxos

Paxos

Der nächste Stopp im Ambrakischen Golf, einem großen Binnenmeer, hatte dagegen Platz im Überfluss und ich hatte eine ruhige Nacht, bevor es durch den Kanal zwischen Festland und der Insel Levkas ging. Die Brücke öffnet dazu alle Stunden einmal. Die Brücke ist ein Ponton, also ein Schiff mit zwei Rampen, das dazu zur Seite gefahren wird. Levkas ist ein lebendiger Touristenort, wo es alles gibt. Erst mal wieder tanken, denn da war nix mehr drin. Dazu winkt man einfach einen der kleinen Tankwägen (etwa Kleintransportergröße) herbei, die hier überall herumfahren. Der füllt dann mit seinem selbstgebastelten Tankstutzen den Tank und kassiert (1,19 € der ltr Diesel).

Kanalbrücke

Kanalbrücke

lefkas

Levkas

Kanalfahrt

Kanalfahrt

An der Insel Kalamos hab ich wieder einen schönen, fast leeren Ankerplatz gefunden. Das Dorf, das in dieser Bucht liegt ist verlassen. 1953 hat es hier an der Küste ein furchtbares Erdbeben gegeben, das 80 % der Häuser auf den Inseln zerstört hat. Hier in Porto Leone sieht man noch die Mühlräder der Ölmühlen in den verfallenen Häusern. Eine Kirche ist wieder schön aufgebaut worden und zwei Mal im Jahr findet hier eine Wallfahrt statt.

Ankerplatz auf Kalamos

Ankerplatz auf Kalamos

ölmühle Porto Leone

Das nächste Ziel ist Ithaka. In Vathi, der Hauptstadt, findet man alles was man auf der Reise braucht, vor allem aber Odysseus! Der ist ja auf Ithaka geboren, König von Ithaka geworden und hat mit seinem Holzpferd die Trojaner besiegt. Danach ist er ein bisschen wirr durch die Welt gesegelt, weil er nicht mehr heim gefunden hat. Nach einigen obskuren Abenteuern hat er dann doch noch seine Insel gefunden und seine Frau Penelope (natürlich umschwärmt von zahlreichen Werbern, die er kurzerhand alle umgebracht hat), die die ganzen Jahre auf ihn gewartet hatte.

Ithaka

Ithaka

Vathi auf Ithaka

Vathi auf Ithaka

Auch auf der Insel Kephallinia,der größten Insel im Ionischen Meer, gibt es natürlich auch einige mystische Orte. Einer davon ist die Arethusaquelle, die aus einer Felswand im Osten der Insel herauskommt (wenn es nicht so trocken ist) und in einem kleinen Bächlein ins Meer fließt. Nun hat mein Schiff, das ja früher Arethusa hieß, endlich seine Flussnymphe gesehen.

Arethusaquelle

Arethusaquelle

In Katelios, einer Bucht im Süden der Insel, hab ich einen ruhigen Ankerplatz gefunden und eine Schöne Taverne mit frischem Fisch. Das mit dem Ankern ist zwar billig und einfach, aber wenn ich an Landkommen will, muss ich immer das Schlauchboot ins Wasser lassen, Ruder und Sitzbank einbauen und später wieder alles an Bord holen und aufräumen. Aber langsam hab ich die Tricks schon raus, wie ich das 25 kg Monstrum am besten anpacken muss.

Taverne in Katelios

Taverne in Katelios

In Killini, der äußersten Ecke des Peloponnes, hab ich Zwischenstation gemacht. Der Ort wacht alle Stunde einmal kurz auf, wenn eine Fähre kommt, dann versinkt wieder alles in Tiefschlaf. Verständlich bei 34° C im Schatten (wenn einer da wäre). Sonst ist der Ort ein wildes Durcheinander aus verfallenen oder leer stehenden Häusern, neu hergerichteten Restaurants, ein paar Bars und Hotels und einigen grünen Gärten mit kleinen oder großen Häusern und improvisierten Anbauten. Das Anlegen im Hafen kostet nix, außer dem Ausfüllen von einigen Papieren bei der sehr freundlichen Polizei.

Killini

Killini

Zakinthos, heute kommt Horst an Bord und ich bin endlich nicht mehr alleine unterwegs. Ich darf ausnahmsweise längsseits an der Hafenmole anlegen und muss dafür aber den doppelten Preis zahlen (das sind 20 € ! ist eben staatlich und nicht international privat). Das Wiedersehen feiern wir erst mal mit einem frisch gezapften Bier in eisgekühlten Gläsern! Morgen geht es weiter um den Peloponnes, wo sich Horst, der jahrelang dort Urlaub gemacht hatte gut auskennt.