Es geht wieder weiter

Am Dienstag, den 18.07. bin ich nach 6,5 Std Flug (mit Pause) und 3,5 Std Bus-, Tram- und Busfahrt endlich wieder in Pauillac beim meinem Schiff angekommen. Vorher musste ich noch alle Taschen ausräumen und wieder packen, weil Ihnen am Flughafen die Flex, der Akkuschrauber und die Rollenblöcke in den Taschen doch etwas seltsam vorkamen. Ich hab aber alles wieder einpacken können und war bestens ausgerüstet für die Reparaturen.

Auswechseln der 16 m langen Rollreffanlage

Am Mittwoch um 15:00 Uhr kam dann Bernard mit der neuen Rollreffanlage und wir haben bis um 21:00 Uhr alles zusammengebaut und montiert –puh endlich wieder in Ordnung (ein teurer Spaß, hoffentlich hat das Mal ein Ende). Die Rollenblöcke, die Stefan hat machen lassen, haben auch gepasst und so ist nach einer ausgiebigen Reinigung des Schiffes alles wieder prima!

Der Donnerstag ist dann mit dem Setzen der Genua (28 kg für 47 m²) und einer Weinprobe vergangen. Im Haus des Weines war nämlich „Degustation gratuit“ von 20 Chateaus der Umgebung. Ich hab aber nicht alle probiert.

Tour Pey Bernland

Nachdem alle Versuche einen Platz für das Schiff in Bordeaux zu finden gescheitert sind, bin ich am Freitag mit dem Zug und dem Fahrrad hingefahren (Fahrradtransport ist kostenlos!). Bordeaux kann man zu Fuß auch kaum erkunden. Zu lang sind die Wege in dieser riesigen Stadt und überall ist was los. Erst einmal zur besseren Übersicht auf den Tour Pey Berland mit 233 Stufen – großartig! Es ist der Glockenturm der Kirche St. Andre. Man kann in der Ferne sogar schon mein Ziel, die Cite du Vin an der Gironde erkennen.

 

 

 

 

 

 

 

 

St. Andre

 

Dann einen Abstecher in die moderne Architektur mit dem Tribunal des Grandes Instances – dem Gerichtshof mit seinen ungewöhnlichen Sälen. Eine wilde Stahlkonstruktion umhüllt die eierförmigen Gerichtssäle. Eine ganz eigenartige Atmosphäre. Vielleicht hilft´s.

Tribunal des Grandes Instances

Gerichtssäle

Durch das Gewühl der Altstadt bin ich weiter zur neuen Fluss Promenade gefahren. Mit dem Fahrrad ist hier alles erlaubt: mitten durch die Fußgängerzonen, auf der Straßenbahntrasse und jede Einbahnstraße in Gegenrichtung darf von den Radfahrern benutzt werden.

Nach ca 4 km Uferpromenade bin ich zur Cité du vin gekommen. Das im letzten Jahr eröffnete Gebäude steht stolz am Ufer der Gironde. Dahinter fängt allerdings abrupt die verfallene Industriebrache des alten Hafens an. So faszinierend das Gebäude von außen ist, so langweilig ist es von innen. Der ganze Schwung ist dahin und es bleiben rechteckige Räume für die Ausstellungen. Ich habe dann eine Architekturführung mitgemacht, bei der ich kaum etwas verstanden habe, denn die Führerin hat so schnell gesprochen, dass sie sich beim Sprechen ständig selbst überholt hat. Das ganze Programm mit „Erlebniswelt“ etc. hätte übrigens 20 € gekostet. Ganz schön saftig. Unter den deutschen Weinen in der Galerie der Weine der Welt gibt es übrigens keinen einzigen Frankenwein!

Cité du Vin

Jetzt bin ich um das Hafenbecken gefahren, das für die Gastlieger gedacht ist. Hier stehen noch die U-Boot Bunker der Deutschen aus dem 2. Weltkrieg. Der Kanal dorthin ist mit einem gesunkenen Boot blockiert und die anderen Boote machen den Eindruck, als ob sie bald folgen würden. Gut, dass ich nicht hingefahren bin.

Mit dem letzten Zug bin ich wieder zum Schiff gefahren und hab um 21:00 Uhr endlich ein Knäckebrot verspeist. Heute war nun ein Vorbereitungstag für die Weiterfahrt und morgen früh um 6:00 Uhr werde ich den Hafen wieder in Richtung Atlantik verlassen.

Hafenausfahrt Pauillac bei Niedrigwasser

Die nächsten Wochen bin ich wieder alleine unterwegs, denn diejenigen, die sich eigentlich angemeldet hatten, haben sich nun nicht mehr gerührt. Wird schon gut gehen!