Alesund 62°28,5`N

im Hafen von Alesund

Nun bin ich wieder allein auf dem Schiff. Dieter ist um 5:25 mit dem Flughafenbus abgefahren und wird bald wieder zuhause in der Wärme sein. Hier ist seit langem wieder einmal blauer Himmel und heftiger Wind. So wird es wohl auch hier einmal etwas wärmer werden. Am nördlichsten Punkt meiner Reise (62°28,5`N) hab ich über 1.400 Meilen hinter mir und es hat alles ganz gut geklappt.

Auf der Insel Runde haben wir vor einer Woche einen Tag Pause eingelegt und nach dem Besuch des kleinen Museums eine Wanderung zu den Vogelfelsen gemacht. Im pfeifenden Wind bin ich an die Felskanten gekrabbelt um ein paar Vögel zu sehen, die weit unten ihre Nester hatten: Bastölpel, Alke, alle möglichen Möven und Papageientaucher. Die hab ich dann auch mit dem Tele versucht zu jagen, aber meist sind sie so schnell in den Höhlen verschwunden, dass nur noch Felsen auf den Bildern waren.

Papageientaucher

da kommt noch einer!

Am 17.07. geht’s nun endlich weiter Richtung Fjord. Die Wolken werden dichter und schließlich nieselt es 2 Stunden, bis wir in Stordal anlegen. Am nächsten Tag kommt der Rest bis Geiranger. Die Wolken hängen in den Bergen und geben dramatische Bilder. Am Ende der Bucht erwarten uns 3 Kreuzfahrtschiffe (die kleinen Hurtigruten noch nicht gezählt!) und wir zwängen uns durch bis zum Anlegesteg. Nach einem Besuch im Fjordcenter mache ich eine kleine Wanderung auf die Höhe und hab einen schönen Blick in den Fjord. Abends ist dann der Spuk vorbei und der Fjord ist wieder leer.

auf der Fahrt zum Geirangerfjord

Gedränge im Geiranger

Jetzt ist es schon fast einsam im Geranger

Am Morgen um 6:00 Uhr ist allerdings der erste Kreuzfahrer mit 3.000 Passagieren schon wieder da. Um 8:30 folgen die nächsten 2 und wir flüchten vor den Massen aus dem Fjord nach Ekornes. Das Freibad neben dem Hafen besuchen wir nicht aber die Duschen sind wunderbar. Auf einen Tipp hin fahren wir in den Hjörundfjord. Schroffe Berge, Wasserfälle und kleine Höfe am Ufer begleiten uns bis ans Ende. Hier finden wir ein historisches Hotel, in dem schon Kaiser Wilhelm jedes Jahr ein paar Tage verbrachte – man kanns verstehen. Die ganze Ausstattung ist wie vor 100 Jahren und wir genießen einen Kaffee mit Apfelkuchen (für 14 €) in den Sesseln im Salon.

Hjörundfjord mit 1.500m hohen Bergen

Hotel Union

Kaffeestube im Hotel Union

Am Samstag machen wir eine kleine Wanderung zu einem See im Tal. Der ist durch einen Felsbruch entstanden, der den Bach aufgestaut hat und 9 Almhütte unter Wasser gesetzt hatte. Durch glasklares Wasser mit kleinen Forellen. Sieht man noch die Fundamente. Am nachmittag segeln wir bei gutem Wind aus dem Fjord, dann kämpfe ich mich 2 Stunden lang durch den Regen bis Hareid, einem „gottverlassenen“ Nest, wo Duschen und WC angeblich ½ Kilometer entfernt sind.

Regen vor Hareid

Am Sonntag kommen wir nach 2 Stunden schönem Segeln in Alesund an. Der Hafen ist so voll, dass wir im Päckchen anlegen müssen. Etwas chaotisch bei starken Windböen von der Seite, aber mit einigen Helfern geht’s gut. Am Montag sind dann doch einige weggefahren und ich bekomme einen guten (allerdings recht schaukeligen) Platz vorne am Steg.

Alesund taucht auf

Blick vom Aksla

Am Montag besteigen wir den Aussichtsberg Aksla mit einem schönen Blick auf die Altstadt. Die berühmten Jugendstilhäusersind ein wilder Mischmasch aus allen möglichen Stilrichtungen, geben aber doch eine ganz nette Atmosphäre. Nun werd ich noch das Schiff putzen (meins – nicht das große links!) und dann wart ich auf besseren Wind. Im Augenblick soll´s noch recht stürmen vor Statt. Am Donnerstag soll dafür kein Wind mehr sein.