Sognefjord

Nun sitz ich schon wieder im Zug nach Frankfurt, um nach Bergen zu fliegen. Die Woche ist im Flug vergangen und ich habe fast alles erledigen können was ich mir vorgenommen hatte: Besuch bei meiner Mutter, Heizungseinbau, Mieterwechsel, Pläne für eine Industriehalle fertig machen usw.

Tal bei Askvoll

In Askvoll ist Felix mit der Schnellfähre gut angekommen. Nach einem kleinen Mittagessen sind wir in das grüne Tal gewandert, das sich hinter der Stadt zwischen die Berge schiebt. Eine stille Idylle mit ein paar Bauernhöfen und zwei Seen mitten in den grünen Wiesen. Am nächsten Morgen gings dann ohne Wind erst mal Richtung Sognefjord und dann noch ein paar Meilen hinein. Der erste Hafen war durch eine Fischzuchtanlage versperrt. So fuhren wir in den wolkenverhangenen Hoyangerfjord und legten an einem Vereinssteg an. Kurz danach klopfte es am Schiff und eine Deutsch, die hier lebt hat uns den WC Schlüssel gebracht. Der Ort ist rings um ein Aluminiumwerk entstanden (das jetzt den Chinesen gehört) da der Strom hier nix kostet. Ringsum sind Wasserfälle, genügend Nahrung für ein Wasserkraftwerk.

Hoyanger

Der Sognefjord ist im äußeren Teil sehr breit und offen. Ab und zu kreuzen die Fähren und wenn dann noch ein Schiff entgegen kommt ist richtig was los. Im Kartenplotter sieht man die Schiff gut und kann das Zusammentreffen ganz gut abschätzen. Trotzdem ist es immer wieder spannend wie man aneinander vorbei kommt.

Plotter

Fähren

Bei sehr gemischtem Wetter kommen wir nach Fjaerland am hintersten Ende des nördlichen Fjordarmes.

Fjaerland

Das ist ein sogenanntes Bücherdorf. In jedem Haus und teils davor gibt es Regale mit Büchern aus aller Welt, die man tauschen oder kaufen kann.

Bücherdorf

Das Wetter soll ab 14 Uhr wieder schön werden. So leihen wir ein Fahrrad für Felix und fahren erst mal ins Gletschermuseum und dann an den Gletschersee des Boyabreen. Herrlich wie die Sonne ab und zu den Gletscher richtig leuchten läßt.

am Gletschersee

Boyabreen

Der Morgen beginnt wieder ohne Wind mit wenig Regen. Zunächst machen wir uns auf die Suche nach Sprit. Am Nachmittag bekommen wir endlich Diesel an einer einsam gelegenen Tankstelle in einem Seitenarm des Fjords. Nun langts wohl bis Bergen. Wir fahren noch weiter bis Flam am Ende des Aurlandsfjords (jeder Seitenarm des Sognefjords hat seinen eigenen Namen).

Aurlandsfjord

Hier fährt die legendäre Flambahn durch die Berge – ja, es gibt viele Tunnel und einer macht sogar einen ganzen Kringel- bis auf 866 m Höhe. Von dort kann man dann auf Fahrrädern den alten Weg wieder runter fahren. Wir mieten wieder ein Fahrrad für Felix und lassen erst mal den Schwarm der radelnden Zuggäste verschwinden. Gemütlich mit vielen Stopps an den Wasserfällen radeln wir die Serpentinen runter und durch das Tal nach Flam. Unterwegs machen wir Rast bei einer Ziegenfarm und probieren den Ziegenkäse mit dem selbstgebackenen Fladenbrot. Eine Sorte ist braun und sieht aus wie Schokolade.

Radweg nach Flam

Ziegenfarm

Der nächste Tag ist wunderschön – aber wieder ohne Wind! Also motoren wir erst Mal in den Naeroyfjord Richtung Gudvangen, weil er sehr eindrucksvoll sein soll. Er ist auch ganz nett, aber wir drehen vor dem Ende wieder ab und machen uns auf den Weg hinaus. Am Nachmittag landen wir dann in Balestrand einemgrößeren Ort in der Mitte des Sognefjords. Neben einem eindrucksvollen Hotel gibt es einige schöne Villen im „schweizer Stil“ das sind Holzbauten mit verspielten Dächern und Türmchen, die um 1900 entstanden sind.

Heute geht’s bis ans Ende des Fjords und es ist sogar schöner Wind zum Segeln! Wir machen nochmal an einem Steg in Brekke fest. Als Hafen kann man das alles hier eigentlich nicht bezeichnen. Meist muss man Glück haben, wenn man eine Stelle zum Festmachen findet: eine Steinmole mit Autoreifen oder einen wackeligen Schwimmsteg. Der Schwimmsteg hüpft dann bei Wellen an der Bordwand rauf und runter, an der Mole schabt dann das Schiff in den Tiden 1,2 m hoch und runter. Toiletten und Duschen gibt es nur selten, dafür kostet es aber auch nichts.

In zwei Tagen segeln wir bei bestem Wind und herrlichem Wetter nach Bergen. Ein tolles Gefühl, im Schmetterling durch die Inselwelt zu fahren! Es hat auch kaum Welle, nicht mal draußen vor der Insel Fedje, da es ja die letzten Tage keinen Wind gegeben hatte. Die Einfahrt in den Hafen von Bergen ist sehr eindrucksvoll. Durch 3 Kreuzfahrer (auch die Queen Elisabeth liegt hier) und mehrere Versorgungsschiffe für die Ölplattformen zwängen wir uns durch eine kleine Lücke in den Hafen, wo wir fast am gleichen Platz wie letztes Mal wieder fest machen. Beim Inder finden wir auch ein bezahlbares und leckeres vegetarisches Essen. In der Nacht regnet es wieder, hört aber am Morgen langsam auf. So machen wir uns auf den Weg zum Aussichtberg von Bergen. Die berühmte Kabelbahn, die da hinauf führt ist leider von einer 100 m langen Warteschlange belagert. Der Weg ist aber eigentlich auch viel schöner. Er führt zunächst durch ein altes Stadtviertel und dann durch einen Park in dem einem sogar Trolle begegnen können.

bergen

bergen

Trolle

Die letzte Fahrt bringt uns schließlich wieder nach Hjellestadt in den Hafen, der zwar nicht toll aber doch ganz brauchbar für das Parken des Schiffes ist. Außen am Schwimmsteg wartet nun (hoffentlich!) die bird of tu