Rückweg nach Askvoll

Heute ist der erste Tag seit vielen Wochen an dem kein Wölkchen am Himmel ist und die Sonne so richtig warm herunter scheint (seit 4:00 Uhr!). Während ich auf Felix warte, der in 2 Stunden mit der Schnellfähre aus Bergen hierher kommt, kann ich noch ein paar Zeilen schreiben.

Nach einem Tag Alesund im Sonnenschein bin ich in recht trüben Wetter am 25.07. weitergefahren nach Sandshamn.

unterwegs nach sandshamn

Das ist der letzte Hafen vor Stad, dem berüchtigten Westkap. Wind und Welle gegenan hat sich die Fahrt ziemlich hingezogen, besonders weil der Motor so seltsam gerumpelt hat und ich Mühe hatte eine Tourenzahl zu finden wo es erträglich war. In Sandshamn hab ich dann alles untersucht und zwei lose Schrauben am Motorlager gefunden und eine abgebrochene Schraube an der Kupplung. Ich hab alles notdürftig geflickt, denn auf dieser Insel gibt es keine Werkstatt (vermutlich nur 3-5 Einwohner, die aber auch nicht zu sehen sind). Mit einem etwas flauen Gefühl im Magen hab ich dann die Umrundung von Stadt am Donnerstag früh in Angriff genommen. Damit ich wenigstens von der Küste wegkomme wenn der Motor ganz ausfällt, hab ich das Großsegel hochgezogen. Manchmal hat es den Motor sogar etwas unterstützt, auf jeden Fall hat das Boot nicht so sehr in den Wellen geschwankt.

das Kap im Dunst

Erleichtert bin ich in Malöy angekommen, wo mich der Hafenmeister gleich zu einer Werkstatt gebracht hat. Dort hat sich auch einer (Bjärte) gefunden, der sich dem Problem angenommen hat. Nur kurz: nach 2 Tagen Arbeit hat Bjärte den Motor mit neuen Lager versehen, die Kupplung repariert, alle Schrauben festgezogen Ersatzteile besorgt, Spezialschlüssel angefertigt (weil man mit den normalen nicht an alle Schrauben kommt) und wieder alles zum Laufen gebracht! Sensationell!

Malöy

die kaputten Motorlager

Im Fischladen genehmige ich mir daraufhin Schrimps und einen Lachs und vom Markt frische Him- und Erdbeeren.

Abendessen

Brücke von Malöy

Die Weiterfahrt nach Florö ist spannend aber der Motor schnurrt so brav wie noch nie. Ich fahre „außenrum“ d.h. nicht hinter den Inseln sondern an der offenen Nordsee entlang, denn da scheint die Sonne und über den Bergen sammeln sich die schwarzen Wolken. In Florö kauf ich bei einem alten Fischer einen Räucherlachs – natürlich viel zu viel aber lecker.

Hafen in Florö

Es ist Sonntag und es nieselt! Nach 2 Stunden hört es aber auf und die Sonne kommt raus. Ich mach die Leinen los und vor dem Hafen kommt frischer Wind auf. Also Segel setzen und hoch am Wind durch das Felsengewirr. Ich segle extra einen großen Umweg, weil es so wunderbar ist, mit nahezu gleichmäßigem Wind (ca. 14 Kn) unter blauem Himmel mit weißen Wolken dahin zu segeln.

Bilderbuchsegeln im Buefjorden

Adler, der Größere 😉 mit Möwe

Vor dem Sund schläft der Wind wie auf Bestellung ein und ich kann die Segel bergen. Im Sund kreist ein Adler über mir, der immer wieder von Möwen gepiesakt wird. Das bringt ihn aber nicht aus der Ruhe. So nun kommt Felix gleich und es ist wieder Schluss für die nächsten Tage. Das mit dem internet ist hier wirklich eine Katastrophe: manchmal gibt’s gar keins, dann wieder nur wenn man sich im Büro an den Infotisch setzt oder wie jetzt, wo man sich mit allen Daten bei einem Unternehmen anmelden muss, dann 3€ pro Std von der Kreditkarte abbuchen lassen muss usw. – echt vorsintflutlich die Norweger

Askvoll