Kattegat und Skagerrak

Bei schönem Wetter (trocken und leicht bewölkt) segeln wir von Aarhus nach Grenaa an der Ostküste von Jütland. Unser dritter Angelversuch scheitert wieder und wir holen die lange Schnur wieder ein, denn die letzten Meilen müssen wir mir Motor hinter uns bringen. Der Hafen ist fast leer, aber die Hafengebühr muss trotzdem bezahlt werden. Das sind hier in Dänemark immer so 20-25 €. Für die nächsten Tage haben wir gute Wetterprognosen (diesmal dänische, die wesentlich zutreffender sind). So geht es am Donnerstag an einem großen Windfeld mit 111 Windrädern vorbei auf die Insel Anholt. Anholt

Windräder
Leider hat der Laden geschlossen, das Restaurant ist verkauft und öffnet erst nächste Woche wieder und sonst ist auch nichts los. Selbst im Vogelschutzgebiet in dem angeblich so viele Vögel zu sehen sind schwimmen nur ein paar Möwen auf der Lagune herum.
Auf dem Weg zur Insel Laesoe können wir endlich einmal 4 Stunden wunderschön bei Sonne und 3 bfts Wind segeln. Man merkt dem Hafen schon an, wie exponiert er im Kattegat liegt, denn wir müssen im Zick-Zack durch die riesigen Hafenmolen in den hintersten Winkel fahren um zum Liegeplatz zu kommen. Auch hat die Saison noch nicht begonnen. Trotzdem ist wenigstens der Laden geöffnet und wir kriegen ein schönes Abendessen (Fischfilet mit Gemüse) im Hafenrestaurant.Laesoe
Am Samstag 17.05. überqueren wir den 2. Teil des Kattegat Richtung Göteborg. Der Versuch, den wenigen Wind mit Spinnacker zu nutzen misslingt, denn als ich alles fertig vorbereitet hatte, war auch der Wind fertig und wir mussten wieder mit Motor weiterfahren. Nach 20 Minuten war dann auch der Spi eingeräumt, die Schoten aufgeschossen und alles wieder wie vorher. Bei der Einfahrt in den Göta Älv kommen wir unter einer Brücke durch über die unzählige Menschen laufen. Wir sehen sie dann am Hafen wieder, denn heute findet hier der größte Halbmarathon der Welt statt. Im Hafen ist alles wie letztes Mal: Toiletten und Duschen brauchbar (beim Eintreten ertönt jedes Mal ein „herzlich Willkommen“), die Leute freundlich und das Wetter sommerlich warm. Am Sonntag kann ich meine ganze Wäsche waschen und Felix organisiert seine Heimreise. GöteborgAm Montag kommt Volker an Bord und bringt gleich ein bisschen heimische Verpflegung mit (Schinken und Wein). Wir fahren gleich noch zum Tanken auf die Insel Björkö, denn in der Nähe von Göteborg gibt es keine Tankstellen für Freizeitboote. Seit Hamburg haben wir mit 220 l Diesel fast die ganze Tankfüllung verbraucht.
Am Dienstag können wir wieder 35 Meilen bei idealen Bedingungen nach Skagen segeln – einfach traumhaft. Vor Skagen liegen große Frachter und Tanker auf Reede, die wohl auf Arbeit warten. Im Hafen sind Fischtrawler und kleinere Fischerboote. Der Hafenmeist ist automatisiert (d.h. nur ein Kartenautomat bei dem man einzahlen muss). Dafür ist keiner da um sich zu beschweren, dass die Toiletten von 20:00 Uhr bis 10:00 Uhr geschlossen sind. In einer der vielen Fischbuden am Hafen gönnen wir uns einen Krabben-, Garnelen- Hummerteller (das bisschen, das an den berühmten kleinen Ostseehummern dran ist, schmeckt wirklich lecker).Skagen
Am Mittwoch folgt der lange Schlag über das Skagerrak. Die Wetterprognosen sagen einen leichten Wind aus SO voraus. Nach dem Runden der äußeren Skagentonne versuchen wir wieder eine Spinnackerfahrt. SpiEs gelingt auch ganz gut, aber nach zwei Stunden brechen wir doch ab, denn wir sind zu langsam um heute noch nach Norwegen zu kommen. Mit Motor düsen wir dann den Rest (70 Meilen) nach Norwegen, wo wir um 9:00 Uhr in Grimstad ankommen. Auch hier alle Einrichtungen geschlossen: die Saison beginnt erst am 1.Juni!Grimstad